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Geschichte der TVE-Halle

Am 6. und 7. August 1960 ging für die Mitglieder des TVE Weiher ein Traum in Erfüllung. Nach einer Bauzeit von rund eineinhalb Jahren wurde am Ende der damaligen Burgstraße die vereinseigene Turnhalle des TVE Weiher eingeweiht. Neben einem Vertreter des Regierungspräsidiums waren der Landrat, der Bürgermeister sowie die Vorsitzenden von Sportkreis und Kraichturngau als Ehrengäste anwesend. Mit einem Budget von rund DM 150.000,-- und 14.000 freiwilligen Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder hatte der Turnverein diese Mammutaufgabe gemeistert.

Dieser Bauzeit vorausgegangen war eine fast zehnjährige Suche nach einem geeigneten Grundstück für eine Halle, zumal es damals in Weiher noch keine vergleichbaren Räumlichkeiten gab. Lediglich die Säle einiger Gasthäuser standen den Ortsvereinen für ihre Mitgliederversammlungen sowie kulturelle Veranstaltungen zur Verfügung. Wenig kooperativ zeigte sich der damalige Bürgermeister Ludwig Simon, der einen Hallenbau nur dann unterstützen wollte, wenn zuvor der 1903 gegründete Turnverein mit dem erst 1945 gegründeten Fußballclub fusionierte. Bei der Generalversammlung des Turnvereins im Jahre 1953 – just dem Jahr des 50-jährigen Bestehens – erntete Simon damit aber keine Zustimmung unter den Weiherer Turnern. Diese wollten eigenständig bleiben und ihre Halle allein bauen.

Nachdem mehrere für den Hallenbau ins Auge gefassten Grundstücke verworfen wurden, schaltete sich sogar das Regierungspräsidium ein, zumal die künftige Halle auch für den Schulsport genutzt werden sollte. Der Weg zwischen Schule und Halle durfte für die Schulkinder nicht zu weit sein. Der rührigen Vorstandschaft unter Josef Kirstein gelang es dann mehr oder weniger heimlich zwei landwirtschaftliche Grundstücke zu kaufen. Entgegen dem damaligen Brauch wurde der Kaufvertrag nicht auf dem Weiherer Rathaus protokolliert, sondern bei einem auswärtigen Notar. Die Turner fürchteten hier Querschüsse durch den Bürgermeister. Erst als der Grundstückskauf in trockenen Tüchern war, trat man mit der konkreten Planung an die Gemeinde heran. Zuvor hatten mehrere Vorstandsmitglieder einige in den umliegenden Gemeinden bestehende Hallen besichtigt und die Jahnhalle in Forst als Muster für die eigene Halle ausgewählt. Ab da war das Vorhaben nicht mehr aufzuhalten. Im November 1958 wurde mit dem Bau begonnen. Das Richtfest konnte bereits am 30. Mai 1959 gefeiert werden. Die erste Turnstunde in der neuen Halle wurde am 22. März 1960 abgehalten und am 6. und 7. August 1960 erfolgt dann die offizielle Einweihung.

Seit nunmehr 60 Jahren stellt die Halle die zentrale Sportstätte des TVE Weiher dar. Über viele Jahre diente sie auch als Schulturnhalle und als Veranstaltungsstätte für andere Weiherer Ortsvereine. Die Leistung der damaligen Vereinsmitglieder, die teilweise auf eigene Kosten Baumaterialien gekauft hatten, kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. In den folgenden Jahren wurde die Halle durch den Verein immer wieder instand gesetzt und modernisiert, sodass sie auch den heutigen Anforderungen für eine breitensportliche Betätigung entspricht.